Es war einmal...

 

 Textfeld: Das Märchen von der Königin Karin und Ihrem Baron Pietro

 

Es war einmal, an einem herrlichen sonnigen Morgen anno 2007, im Lande der Zauberberge, als eine majestätische Königin, mit dem herrschaftlichen Namen Karin, in die Shell Gärten, des sagenumwobenen Barons Pietro mit seinem Schloss Rümlang und seinen Besitztümern Glattbrugg, lustwandelte.

 

Mit ihrem herzlichen Lachen und ihrer grazilen und doch beschwingenden Erscheinung, zog sie nicht nur ihn, sondern auch sein gesamtes Volk, ob jung oder ob alt, in ihren Bann. Mit dem Baron verstand sie sich blindlings und ihre Vereinigung war geprägt von Vertrauen, Gleichmut, Ehrenhaftigkeit und Fürsorglichkeit.


Doch eines verregneten Tages, bereitete der Königin, die immer stärker werdende Trübsinnigkeit ihres Barons, grosse Sorgen.

 

Kurzerhand schickte sie all ihre Reiter in alle Himmelsrichtungen aus, um nach einer Pflanze zu suchen, die den bezaubernden Namen Hoffnung trägt. 


Einige Monde vergingen und die Zuversicht, die Pflanze zu finden, verschwand allmählich. Doch schon bald, es war so finster und so kalt, da wurde die Pflanze beim Mondenschein unter einer alten Eiche aufgefunden. Der Reiter raste glücklich und schnurstracks zu seiner Königin zurück und überreichte ihr die Hoffnung.

 

Voller Begeisterung stolzierte die Königin graziös zum Baron, überreichte ihm die wohlduftende Pflanze und erzählte ihm von Rittersburgen Furttal und Kolbenacker, die verwildert zu sein schienen und auf einen neuen Besitzer warteten.

 

Geprägt von der duftenden Hoffnung, lachte der Baron so laut er konnte und konnte seine Freudentränen kaum unterdrücken. Schnell sendete er Boten aus, um seinem Volk die freudige Nachricht kund zu tun.

 

Einen ganzen Monat wurde gefeiert, gelacht, getanzt und dann brachen alle wohlgelaunt auf, um nicht nur die Ritterburgen befindlich zu machen, sondern auch um täglich Ankömmlinge aus vielen Ländern zu empfangen, die königlich bewirtet werden sollten.

 

Die Königin, die von jedermann geliebt wurde, erkannte indessen, dass sie dem Baron nur eine unheilvolle Obliegenheit erteilen müsste und schon würde er aus einem verwilderten Ansehen, eine herrschaftliche Residenz oder Landsitz zaubern, die von jedermann immer wieder gern besucht wird.

 

Und schon schmiedete die Königin neue Pläne, welch schwerwiegenden Befehl sie ihrem Baron Pietro als nächstes zu Teil werden könnte.

 

Es dauerte nicht allzu lange Zeit und sie vernahm von einem Boten, dass das Schloss Stein dem Untergang, aufgrund seines bösen Herrschers, geweiht sei. Da konnte die Königin nicht anders und rief ihren Baron zu sich und teilte ihm ihre neue Phantasie mit.

 

Erst war der Baron skeptisch. Um in sich zu gehen, ging der Baron in seinen Pferdestall, denn er hatte gerade einpaar prachtvolle Hengste erhalten. Er konnte seine Pferde gar nicht im Stall bändigen, also beschloss er, dass es besser wäre, wenn Sie täglich Auslauf erhalten würden. Mit freudigem Strahlen eilte er zu seiner Königin und überbrachte ihr seine gute Nachricht.

 

So vergingen viele glückliche Jahre. Das Anwesen und das Ansehen des Barons wuchsen tagein und tagaus. Ankömmlinge kamen und gingen, doch die Burgen Kolbenacker und Furttal und das Schloss Stein wurden prächtig und ansehnlich.

 

Und die Königin, die als Heilerin beliebt war, war weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

 

Mit Ihren wohltuenden Kräutern und Ihrer heilsamen bezaubernden Stimme, brachte sie auch die tiefsten Wunden des Volkes oder der Burgen und Schlösser zum ausheilen. Sie regierte ihr Gefolge mit Anmut und Aufrichtigkeit.

 

Eines Tages aber kam ein neuer Kaiser ins Land. Kaum ward er gesehen und schon liess er all seine Königinnen und Könige herbeirufen und teilte ihnen kund,  dass er all sein Land noch glänzender und strahlender erscheinen lassen will und über die Ländergrenzen hinaus berühmter machen will.

 

Da jubelten alle Königinnen und Könige und gemeinsam schmiedeten sie beharrlich neue Pläne, wie sie das schnell verwirklichen konnten.

 

Der Plan ward endlich geschmiedet. Der Kaiser beschloss, dass der Baron Pietro die Sommerresidenz  seines Schlosses aus den Ruinen erbauen soll, aber dafür sein Schloss Stein abgeben muss.

 

Die katastrophalste Nachricht für die Königin war, dass sie nun ihren Baron verstossen musste. Denn der Kaiser offerierte ihr, dass das Glück des gesamten Landes von ihrem Verlust abhängen würde und so kam es, dass Baron Pietro nicht nur sein Schloss Stein verlassen musste, um es an einem ebenbürtigen Nachfolger zu übergeben, sondern sich auch von seiner heissgeliebten Königin verabschieden musste.

 

Die Fahnen des Rittertums hingen auf Halbmast!

 

Das Weinen des Barons und seines Volkes ward im ganzen Land zu hören.

 

Zwar gab die Königin ihren Baron in die Hände eines Vertrauten mit namens Michael, doch der Schmerz des Verlustes seiner Königin, war dem Baron noch lange anzumerken.


Doch was ist das? Von Anfang an baute der Baron zu seinem neuen König eine innige Bindung auf. Allmählich blühte beim Baron wieder die Pflanze der Hoffnung auf, und er wusste, dass alles gut werden würde.

 

Und so geschah es, dass der Schmerz allmählich kleiner wurde und bald kaum noch spürbar war.

  

So vergingen einige traurige Monate und der Baron begann sich allmählich der Ruine Hornegg zu widmen. Schweres Geschütz fuhr er auf, um aus dem jämmerlichen Antlitz der Ruine, einen entzückenden Vergnügungsort für wohlhabende Gäste des Kaisers zu errichten. Prächtig wurde die Sommerresidenz des Kaisers.

 

Stolz läuft Baron Pietro nun mit seinem neuen König Michael durch seine Ländereien und gemeinsam schmieden sie Pläne, wie sie die Ankömmlinge noch glücklicher machen können…

 

Aber das ist ein anderes Märchen….